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Autor: AD

Juni/Juli 2024

Juni/Juli 2024

Draw Ing.
Zeichenmaschinen und Maschinenzeichnungen von

Breezie Allwright,
Clemens Barther,
Vanessa Behnsen,
Ole Brederlau,
Carolin Buhk,
Jakob Lück,
Michèle Tsetsegee
und Ruiwen Zhang

In Jan Neukirchens Seminar „Draw Ing.“ befragen Studierende der Fakultät für Architektur und Landschaft an der Leibniz Universität Hannover Emma Dexters bekannten Ausspruch „to draw is to be human“, indem sie für die Räumlichkeiten des j3fm ortsspezifische Zeichenmaschinen bauen. Im Kontext des Hypes um sogenannte Künstliche Intelligenz werden Fragen der Autorschaft, des maschinellen Willens und der (Re-)Produktion vor Kunst vor dem Hintergrund eines wenig beachteten Pfades der Mechanisierung neu verhandelt.

Laudatorin/Einführung:
Anette Haas – Kunst und Gestaltung, Fakultät für Architektur und Landschaft der
Leibniz Universität Hannover
und erläuternde Worte von Jan Neukirchen

Ausstellungseröffnung: Freitag 21.06.2024 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.06. – 14.07.2024
Öffnungszeiten: Freitag 19.00-20.30   Sonntag  14.00-16.00

Mai/Juni 2024

Mai/Juni 2024

Kris Savić: Das Ende der klassischen Welt
Skulpturale Objekte

Anfang und Ende der Dinge werden dem Menschen immer ein Geheimnis bleiben. Er ist ebenso unfähig, das Nichts zu sehen, aus dem er stammt, wie die Unendlichkeit zu erkennen, die ihn verschlingen wird.“
Blaise Pascal (1623-1662)

Dieses Zitat scheint auf den ersten Blick sehr einfach und zeigt erst bei näherer Betrachtung seine Vielschichtigkeit. Es kommt meiner Vorstellung der Welt um uns herum und unserem Wissensstand im Allgemeinen dahingehend sehr nahe, dass wir eigentlich NICHTS wissen über die Welt da draußen.

Die Spezies Mensch hat zwar seit mehreren Jahrtausenden Mechanismen wie Mathematik, Physik, etc. für sich entwickelt, um die Welt um uns herum zu erklären, jedoch kann niemand mit Sicherheit sagen, ob dies überhaupt stimmt, dem „wahren Kern“ der Dinge, des Universums, und damit uns selber, nahekommt. Diese Mechanismen zeigen mir die Hilflosigkeit allem gegenüber und verdeutlichen damit die Allmacht der Natur und das Unwissen über den Ursprung und das Ende. Es geht mir um Demut und das ist das Hauptmotiv meiner Arbeiten.

Somit inspirieren mich nicht nur Details des täglichen Lebens sondern auch komplexe Vorgänge der Wissenschaften, wie z.B. die „Superstringtheorie“. Ich komme ursprünglich aus der Architektur, und habe mich schon immer mit der Kunst befasst und denke, dass diese Ausbildung in mir Muster abgespeichert hat, ohne dass ich diese konkret nennen könnte. In jedem Fall ist es die Faszination für Licht und Schatten, auch und gerade im Mikrobereich.

Allgemeine naturwissenschaftliche Themen und Fortschritte, neue Erkenntnisse in der Physik waren für mich schon immer faszinierend und beeinflussen bis heute mein tägliches Denken.

Und so ist es die „Superstringtheorie“, die mich immer wieder zu den Seilen zurückfinden läßt. Ich benutze Seile jeglicher Art in den meisten meiner Serien. Diesen Wiedererkennungswert habe ich nicht wissentlich erschaffen. Seile sind das Konzept meiner Gedankengänge und werden nicht willkürlich verwendet; sie stehen für die Elementarteilchen, für Ihre Bewegung im Raum, für Ihre Vibrationen, für den Raum selber, der ja bekanntlich nicht „leer“ ist, wie früher allgemein angenommen wurde.

Die erste Arbeit war wie eine Eingebung, als ich eine kleine Leinwand mit Baumwollseilen umspannte, die Seile fest versteifte und erst einmal nichts dachte. So lag die Arbeit, völlig farblos erst einmal 3 Jahre im Atelier bis ich sie mit Schwarz anmalte, etwas Anderes kam für mich nicht infrage. Nun dachte ich: „Jetzt hast Du es !“
Kris Savić

„Eine künstlerisch gelungen-poetische Desavouierung der Hermetik. Bindung, Verbundenheit, Verbindung, Zugebundenheit. Dialektik von Geschlossenheit und Offenheit. Setzung, Zersetzung, Einsetzung, Durchsetzung. Das Kompakte, Verdichtete, das Komprimierte, das sich Lockernde. Symmetrie und Antisymmetrie. Das Verborgene und das Gezeigte, Offenbarung und Entlarvung. Das Triviale und das Sublime. Schlichtweg eine geronnene Kulturgeschichte und Diskurskritik. Die Poesie der Differenz. Das Gestaltete als vermeintlich Naheliegendes, das sich dem Sinn- und Erklärungsbegehren komprimiert und gewitzt entzieht, offenbart uns gerade die Magie des nicht entschlüsselbaren Geheimnis von Welt und Existenz.“

(Autor und Bildender Künstler Robert Reschkowski/Düsseldorf über die Seilarbeiten von Kris Savić
im Allgemeinen und die Werkserie „Strange Matter“/“Seltsame Materie“ im Speziellen)

Eröffnung: Freitag 17.05.2024  19.00 Uhr

Laudatorin/Einführung:
Kunsthistorikerin Dr. Sara Tröster-Klemm/Leipzig
Ausstellungsdauer: 17.05.2024 – 16.06.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00

Sonntag, 16.6.24, 14.00-16.00 Uhr lädt der Künstler zu einer Finissage ein.
Die ersten fünf Besucher*innen erhalten ein Original Multiple (Zeichnung) als Geschenk.

 

April/Mai 2024

April/Mai 2024

Jonathan Gesche: 36-Kubikmeter
Strukturen, Muster, Stencils

Eine Schablone bezeichnet eine ausgeschnittene Vorlage, mit deren Hilfe Umrisse, Muster, Motive und Abbildungen auf Unterlagen, sei es aus Stoff, Papier, Pappe oder Folie übertragen werden können. Dabei hat die filigrane aus Papier gefertigte Schablone mit ihrer Struktur schon eine ganz eigene Ästhetik. Der Werkstoff gibt dabei auch gewisse Arbeitsweisen vor, wie das Reduzieren auf Flächen, Negativ- und Positivformen. Mit solch einem fertigen Stencil lässt sich fast jede Oberfläche bespielen, ganz zum Leidwesen meiner Inneneinrichtung oder zu ihrem Glück.
In meinem WG-Zimmer lebe und arbeite ich auf 12 Quadratmeter Grundfläche, die Möbel sind mit Farbe angereichert, der Boden ist aus Leinwand. Es ist mein Atelier und es ist mein Raum zum Leben, zum Arbeiten und Wohnen. Diesen Raum übertrage ich auf den Kunstraum j3fm. Ich öffne ihn für die Besucher*innen und lade jeden zum Mitmachen ein.
Meine künstlerischen Arbeitsweisen sind experimentell. Ich arbeite mit Überlagerung und Verschmelzung von Menschen und Dingen. Partizipatives Arbeiten begleitet meine Motivation und mein forschendes Interesse an Experimentalanordnungen, aus denen neue Techniken und Funktionen eines Bildes oder seines Materials hervorgehen. Mir ist es wichtig, nicht nur ein fertiges Werk zu zeigen, sondern auch meine Auseinandersetzung mit dem Material nachvollziehbar zu präsentieren. Die Ästhetik, die sich aus der Produktion ergibt und auf den ersten Blick im Nebensächlichen liegt, birgt immer wieder Überraschendes.
Die Besucher*innen im Kunstraum j3fm sind eingeladen, sich eigene Kunstwerke zusammenzustellen, meine Werkprozesse und die Atmosphäre in der sie entstehen, nachzuempfinden. Jeder ist eingeladen mitzumachen. Freitags von 14:00-20:30 Uhr und sonntags von 10:00-18:00 Uhr arbeite ich live in der Ausstellung und bin für Fragen offen.
Jonathan Gesche

Eröffnung: 19.04.2024 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 19.04.- 12-05.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00

März/April 2024

März/April 2024

Debby Dörge: Das Auge soll nicht verstehen, sondern begreifen
Collagen

Debby Dörge (*1992/Hannover) arbeitet mit Fragmenten vom Ganzen. Sie erkundet die Collage durch eine Vielzahl von Medien, arbeitet im zwei- und dreidimensionalen Raum, analog und digital. Sie legt den Fokus auf die Wahrnehmung und das Erleben der Werke, wodurch sich eine Erfahrung ergibt, die über die intellektuelle Verarbeitung hinausgeht. Statt nur mit dem Verstand zu analysieren, geht es darum, eine tiefere emotionale oder intuitive Ebene des Verständnisses zu erreichen. Das Auge soll nicht verstehen, sondern begreifen.

„Ich arbeite prozesshaft, frei und nie formatgebunden. Ich lasse mich auf jedes Motiv neu ein, habe kein klares Ziel vor Augen und weiß dennoch genau, wann ich fertig bin. Meine Collagen sind ein spontanes, aber sorgfältiges Gleichgewicht von Farbe, Textur und Motiv, die eine neue Komposition ergeben. Das Material ist für mich hierbei Ausgangspunkt, Inhalt und Inspiration zugleich. Trotz der beliebig vielen Möglichkeiten komponiere ich sehr bewusst, so dass jede Collage eine eigene Ästhetik verfolgt und sie am Ende immer in sich schlüssig ist. Das Zerlegen ist für mich die Lösung. Durch das anschließende Zusammensetzen können die Collagen ihre eigene Formsprache entfalten und bekommen gleichzeitig die Möglichkeit zur individuellen Neuinterpretation. Jedes Werk folgt einer individuellen Logik und alles im Bild hat eine Daseinsberechtigung.”

Vernissage am 15.03.24, 19h mit einer Einführung von Prof. Ute Heuer, Hochschule Hannover, Abteilung Design und Medien

Ausstellung 15.03. – 14.04.2024
Öffnungszeiten Fr 19-20.30 und So 14-16.00

Februar/März 2024

Februar/März 2024

Annemonika Strauß: Objekte

„Nach Jahren der autodidaktischen Beschäftigung mit Fotografie, Film, Malerei konzentriere ich mich seit 2005 auf Objektkunst.

Hierfür finde ich Objekte ( Puppen, Glasaugen, Totenköpfe, Pistolen, religiöse Materialien etc. ) auf Floh- und Antikmärkten, erstelle Objekte aus Ton, arbeite viel mit weißer Farbe und Häkeldeckchen und konserviere die Arbeiten zum Teil unter Glashauben.

Meine Themen sind EROS und THANATOS, Missbrauch in Patriarchat und Kirche, sowie die intrapsychische Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Welten.

Die Arbeit „ORPHAN“ zeigt „das Waisenkind“, im Hintergrund alte Glaskanülen mit langen Nadeln, die den unangenehmen Einfluss mit schlechten Leitsätzen von Schule/Kirche/Eltern/etc. sichtbar machen sollen. Das „geistig verwaiste“ Kind versucht wehrhaft zu sein und ist gerüstet, aber kampfunfähig! Die viel zu großen Schuhe auf Kugeln; die Pistole am Boxhandschuh; komplett wehrlos gegnüber den rigiden Einflüssen aus der Kindheit.

Die Arbeit „Heldin“ möchte als wertschätzender Hinweis für Mädchen und Frauen verstanden werden. Sie soll Mut machen, die vielen Schwierigkeiten im Leben gut zu überstehen und gut auf sich zu hören und auf sich selbst aufzupassen.
„Paradiesgärtlein“ stellt als zärtliches Pflänzchen die knospende Liebe dar ohne den Hinweis auf den Tod derselben ( der kleine Totenkopf ) zu vergessen.

Als langjährige Frauenärztin, 23 Jahre in eigener Praxis, habe ich die Seelennöte der Frauen und auch der Männer erfahren. Aus diesen Gründen habe ich mich zusätzlich fortgebildet, die Praxistätigkeit beendet und arbeite ich jetzt als Psychologische Beraterin in Hannovers Zooviertel.

Zeit für die Kunst bleibt.“

Annemonika Strauß

Eröffnung: Freitag  16. 2. 2024   19.00 Uhr
Einführung: Dr. Peter Struck

Ausstellungsdauer:
16.2.2024- 10.3.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00