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Kategorie: objekte

Februar/März 2024

Februar/März 2024

Annemonika Strauß: Objekte

„Nach Jahren der autodidaktischen Beschäftigung mit Fotografie, Film, Malerei konzentriere ich mich seit 2005 auf Objektkunst.

Hierfür finde ich Objekte ( Puppen, Glasaugen, Totenköpfe, Pistolen, religiöse Materialien etc. ) auf Floh- und Antikmärkten, erstelle Objekte aus Ton, arbeite viel mit weißer Farbe und Häkeldeckchen und konserviere die Arbeiten zum Teil unter Glashauben.

Meine Themen sind EROS und THANATOS, Missbrauch in Patriarchat und Kirche, sowie die intrapsychische Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Welten.

Die Arbeit „ORPHAN“ zeigt „das Waisenkind“, im Hintergrund alte Glaskanülen mit langen Nadeln, die den unangenehmen Einfluss mit schlechten Leitsätzen von Schule/Kirche/Eltern/etc. sichtbar machen sollen. Das „geistig verwaiste“ Kind versucht wehrhaft zu sein und ist gerüstet, aber kampfunfähig! Die viel zu großen Schuhe auf Kugeln; die Pistole am Boxhandschuh; komplett wehrlos gegnüber den rigiden Einflüssen aus der Kindheit.

Die Arbeit „Heldin“ möchte als wertschätzender Hinweis für Mädchen und Frauen verstanden werden. Sie soll Mut machen, die vielen Schwierigkeiten im Leben gut zu überstehen und gut auf sich zu hören und auf sich selbst aufzupassen.
„Paradiesgärtlein“ stellt als zärtliches Pflänzchen die knospende Liebe dar ohne den Hinweis auf den Tod derselben ( der kleine Totenkopf ) zu vergessen.

Als langjährige Frauenärztin, 23 Jahre in eigener Praxis, habe ich die Seelennöte der Frauen und auch der Männer erfahren. Aus diesen Gründen habe ich mich zusätzlich fortgebildet, die Praxistätigkeit beendet und arbeite ich jetzt als Psychologische Beraterin in Hannovers Zooviertel.

Zeit für die Kunst bleibt.“

Annemonika Strauß

Eröffnung: Freitag  16. 2. 2024   19.00 Uhr
Einführung: Dr. Peter Struck

Ausstellungsdauer:
16.2.2024- 10.3.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00

Juni/Juli 2023

Juni/Juli 2023

Foto: Eva Hellmann

Mirco Becker / dMA: Architekturtransformer
(Englisch: Architectural Transformers)

Architektur strebt traditionell nach Permanenz, zumindest Langlebigkeit. Dieser ideelle Wert ist heute kaum noch einzulösen, wo Architektur zur Immobile wird, die der Logik von Investition und Abschreibung folgt. Mit der Einsicht um die Endlichkeit von Materialressourcen ergibt sich die Chance, Permanenz durch stetige Transformation eines Materialkreislaufs zu realisieren.
Die Installation Architekturtransformer arbeitet mit der Methode, kleinste Materialblöcke trocken zu reversiblen Konfigurationen zu fügen. Diese Konfigurationen können aufgelöst und zu immer neuen Konfigurationen arrangiert werden. So ergibt sich eine Permanenz der kontinuierliche Transformation. Auf diese Weise stellt Architekturtransformer die Beständigkeit von architektonischer Form grundlegend in Frage.

Architekturtransformer nutzt 300 Klemmsteine aus Buchenholzprofilen, die im Verlauf der vierwöchigen Ausstellung im Künstlerraum j3fm zu vier unterschiedlichen Konfigurationen arrangiert werden. Die Klemmsteine, sogenannte H-Blocks, wurden an der Abteilung für Digitale Methoden in der Architektur (dMA) der Leibniz Universität entwickelt. Sie sind Teil der Forschung zu einer vollständig Rück- und Umbaubarkeit von Architektur. Dabei steht die kleinste Einheit, der Baustein, im Mittelpunkt der Innovation. Das dies nicht nur eine technische Entwicklung ist, sondern auch ästhetische Fragen verhandelt, damit setzt sich Architekturtransformer intensiv auseinander.
Die H-Blocks sind ein serielles, maschinell gefertigtes Produkt. Künstlerisch stehen sie somit in der Tradition der Brillo Boxen und architektonisch sind sie dem Backstein ähnlich und knüpfen somit an die Backsteingotik und deren Fortschreibungen an.

Neben der Installation werden in der Ausstellung Grafiken der unterschiedlichen Konfigurationen gezeigt. Die Grafiken sind isometrische Darstellungen, die mit einem Stiftplotter, weißem Gel auf schwarzem Karton, erzeugt wurden. Damit nutzen sie die frühen Techniken der Computergrafik, die durch Künstler wie Georg Nees in den 1960er Jahren die Grundlagen der Computerkunst schuf.

Bio
Prof. Mirco Becker, geb 1975 studierte zuerst in Kassel und 2001 – 2003 an der AA School of Architecture in London. Seitdem gilt sein besonders Interesse dem Computational Design, so als Mitarbeiter von Zaha Hadid Architects, Foster & Partners Specialist Modeling Group (SMG) und Kohn Pedersen Fox Computational Geometry Group die er 5 Jahre als Senior Associate Principal leitete und mit der er die digitale Planung des 600.000 m² großen Flughafens Abu Dhabi Midfield Terminals betreute. Er unterrichtete an der AA School, führte 2006 – 2008 als Gastprofessor an der Universität Kassel den Lehrstuhl für Digitales Entwerfen und hatte 2012 – 2016 die Stiftungsprofessur für Architecture and Performative Design an der Städelschule in Frankfurt/M. Seit 2016 ist er Professor für Digitale Methoden in der Architektur (dMA) an der Leibniz Universität Hannover.

Kontakt
becker@iat.uni-hannover.de
https://www.igd.uni-hannover.de/de/dma/

Vernissage:
Freitag, 16. Juni 2023, 19:00

Öffnungszeiten:
Freitags 19.00 bis 20.30 Uhr
Sonntags 14.00 bis 16.00 Uhr

 

März/April 2023

März/April 2023

Angela Schönewald: Zeichnen mit glühendem Stahl
Metallobjekte

„Was mich fasziniert, sind die unendlichen Möglichkeiten, die von der Linie ausgehen. Dabei meine ich nicht die Linien, die von der Hand gezeichnet werden. In meinem Fall gehen sie immer von einem Stahlstab mit einem Durchmesser von 6 mm aus. In einem rotglühenden Zustand wird diese „Stahllinie“ unter einem mehrfachen Richtungswechsel in den Raum hinein gebogen. Diesen Herstellungsvorgang verstehe ich als ein Zeichnen. Befreit von Fläche und Masse entstehen Gebilde, in denen die Schwere ihrer Materialität bei der Durchdringung des Raumes in eine Leichtigkeit übergeht.

Meine Objekte blieben Skulpturen, wenn ihnen nicht ein mechanisches Moment, eine scheinbar technische Funktion inne wohnen würde. So löst eine Drehbewegung an einer Stelle an einer anderen Stelle im Objekt eine Auf- und Ab-Bewegung aus. Es entsteht eine Spannung zwischen der Statik des Skulptur-Seins und der Kinetik, die sich im Objekt jederzeit auswirken kann. Auf den ersten Blick wird deutlich, dass diese Objekte, anders als in der Technik und in der uns bekannten Warenwelt, keinen Zweck erfüllen und auch keinen Nutzen bieten. Sie enthalten kein Narrativ und scheinen nur sich selbst zu genügen.“
Angela Schönewald

Vernissage:  Freitag, 17.3.2023   19.00 Uhr
Einführung: Dr. Sabine Wilp
Öffnungszeiten:
freitags 19.00-20.30 Uhr
sonntag 14.00-16.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 17.3.-16.4.2023

Januar/Februar 2023

Januar/Februar 2023

Tongestalt & Farbgeflüster

Dieser Titel verweist bereits auf die mehrdimensionale Arbeitsweise von Silke Freitag, die das Zeichnen, das Gestalten mit Ton also das Herstellen von Keramiken und Malerei umfasst.

Ihre plastischen Arbeiten in Ton entstehen nach Skizzen. Parallel dazu bietet ihr die von der Intuition geleitete Malerei in Acryl oder Aquarell weitere Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Themen, die oft abstrakt sind und gleichzeitig konkrete Eindrücke widerspiegeln.

„Schwingung“, „Drehung“, „Die Mitte“ all das ergründet sie in den Werken, die in Aufbau- und Plattentechnik entstehen. Schwarzer Ton und eine raue Oberflächengestaltung unterstreichen den archaischen Ausdruck vieler Objekte und Skulpturen. Dem Betrachter bleibt Raum für eigene Assoziationen hinsichtlich der Objekte und die Interpretation ihrer Figuren. Handelt es sich um Aktuelles oder Vergangenes, worauf sie hinweisen? Sind sie biografisch motiviert oder archetypisch?

Immer zeugen die keramischen Werke von Silke Freitag von Präzision, Sorgfalt und einer profunden Kenntnis des Materials, das Menschen schon seit Jahrtausenden fasziniert. Handwerk und Kunst durchdringen sich gegenseitig. Nicht nur in den einzelnen Objekten und Skulpturen, sondern auch in der Gegenüberstellung von „Tongestalt“ (Keramik) und „Farbgeflüster“ (Malerei) in dieser Ausstellung.

Silke Freitag lebt und arbeitet in Hannover.
Sie stellte seit 2013 bereits häufig im Atelier 9, Hannover aus und arbeitet und präsentiert ihre Werke seit 2019 in ihrem eigenen Werkstattladen „werkstatt.art“, Hannover Kriegerstrasse 27

https://www.keramikkunst-freitag.de/

Vernissage:
20.1.2023- 19 Uhr

Ausstellungsdauer
20.1. – 12.2.2023
Öffnungszeiten:
freitags 19.00-21.30
sonntags 14.00-16.00

Oktober/November 2022

Oktober/November 2022

Ursula Bollack-Wüthrich:  Das Licht kommt zurück
Raku-Keramik

„Das Licht kommt zurück“ – unter diesem Titel steht die Ausstellung von Ursula Bollack-Wüthrich, die am 21. Oktober um 19 Uhr im  Kunstraum j3fm eröffnet wird. Die Künstlerin aus Frauenfeld in der Schweiz zeigt Raku-Keramik. Dabei handelt es sich um eine alte japanische Brenntechnik („raku“ bedeutet „Freude“), bei der die Objekte glühend aus dem Ofen genommen werden. Im reduzierenden Nachbrand geschieht das Charakteristische und das Keramikstück erhält seine unverwechselbare Note mit Rissen oder Glanzspuren in der Glasur.
Mit Ton und Feuer zu arbeiten, fasziniert immer wieder neu. Vieles kann man steuern, doch letztlich nicht auf alles Einfluss nehmen. So ist Raku wie ein Sinnbild des Lebens. Oft sind es Verletzungen, aber auch Hoffnungen und Lichtstreifen, die gestaltet werden.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine Reihe von Schalen, die den Zeitraum einfangen, in dem die Sonne am Morgen aufgeht und ihr Licht langsam zunimmt. Ursula Bollack-Wüthrich zeigt aber auch verschiedene andere Arbeiten und  Fotografien.

Vernissage: Freitag 21.10.2022   19.00 Uhr

Einführung: Bert Strebe
Ausstellungsdauer: 21.10.- 13.11.2022
Öffnungszeiten:
sonntags 14.00-16.00 Uhr
freitags 19.00-20.30