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Kategorie: objekte

Oktober/November 2024

Oktober/November 2024

Greta Holzapfel: Verknüpft-Verdrahtet

rollentypische Erwartungen und Vorbehalte

Einführung: Frau Professorin Dorothee Weinlich

Jedes Jahr widmet j3fm unter dem Motto „first flush“ einer künstlerischen Newcomerin/einem Newcomer eine Ausstellung. Das ist eine Kooperation mit dem Studiengang „Experimentelle Gestaltung“ der Hochschule Hannover.
Im Oktober zeigt Greta Holzapfel, wie sie die Möglichkeiten besonderer Materialien nutzt, um eine persönliche Geschichte zu erzählen.
Mit ihren Worten:
„Dass du Handwerkerin wärst, würde man dir nicht glauben. Du
bist zu süß.“ „Pass auf, dass du dich bei der Arbeit nicht verletzt.
Das ist schwer und scharfkantig.“ So etwas hört ein Großteil
weiblich gelesener Personen ständig. Schwere, körperliche
Arbeit ist in unseren patriarchalen Strukturen (immer noch)
„Männersache“. In der Ausstellung „Verknüpft Verdrahtet –
rollentypische Erwartungen und Vorbehalte“ setzt sich Greta
Holzapfel künstlerisch mit dieser Problematik im Leben von
Flinta- Personen, sowie mit dem geschichtlichen Hintergrund
„weiblich“ konnotierter Handarbeit auseinander, nähert
sich dem als männlich angesehenen Materialbereich
Metall an und zeigt auf, dass Arbeit kein Geschlecht trägt.

Vernissage: 18.10.2024 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 18.10.- 10.11.2024
Öffnungszeiten:
Sonntag 14.00-16.00
Freitag 19.00-20.30

September/Oktober 2024

September/Oktober 2024

Frank Nordiek: Berührungen/Überschneidungen

Frank Nordieks Arbeitsschwerpunkt ist Landschaftskunst:
„Der verwachsene Baum, die Schilfgruppen am Rand des Sees,
eine versprengte Gruppe Fichten, die wie hingestreuten Kiesel im Flussbett – meist sind es die Landschaft und ihre Bestandteile selbst, die eine Seite in mir zum Schwingen bringen und einen kreativen Prozess auslösen.“

Neben seinen Arbeiten in der Natur und mit dem vorgefundenen Material überträgt Frank Nordiek diese Erfahrungen auch im Atelier in dauerhaftere Objekte.
Filigrane Cut-Outs erinnern an die Konstruktionen aus trockenem Geäst, dass der Künstler in der Landschaft entstehen lässt. Konstruktionen aus fein verwebtem Material erheben sich in die dritte Dimension.

Ein Studium der Mineralogie hat Frank Nordieks Blick für Strukturen geschärft. Seit 1996 beschäftigt er sich mit natürlichem Material nicht nur analytisch, sondern kreativ und erschafft Kunstinstallationen in der Landschaft.
Er  arbeitet in seinem Atelier „LandArt“ in Hannover.

Vernissage: 20.09.2024   19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.9.-13.10.2024
Öffnungszeiten:
Sonntag 14-16 Uhr
Freitag 19-20.30 Uhr

Juni/Juli 2024

Juni/Juli 2024

Draw Ing.
Zeichenmaschinen und Maschinenzeichnungen von

Breezie Allwright,
Clemens Barther,
Vanessa Behnsen,
Ole Brederlau,
Carolin Buhk,
Jakob Lück,
Michèle Tsetsegee
und Ruiwen Zhang

In Jan Neukirchens Seminar „Draw Ing.“ befragen Studierende der Fakultät für Architektur und Landschaft an der Leibniz Universität Hannover Emma Dexters bekannten Ausspruch „to draw is to be human“, indem sie für die Räumlichkeiten des j3fm ortsspezifische Zeichenmaschinen bauen. Im Kontext des Hypes um sogenannte Künstliche Intelligenz werden Fragen der Autorschaft, des maschinellen Willens und der (Re-)Produktion vor Kunst vor dem Hintergrund eines wenig beachteten Pfades der Mechanisierung neu verhandelt.

Laudatorin/Einführung:
Anette Haas – Kunst und Gestaltung, Fakultät für Architektur und Landschaft der
Leibniz Universität Hannover
und erläuternde Worte von Jan Neukirchen

Ausstellungseröffnung: Freitag 21.06.2024 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.06. – 14.07.2024
Öffnungszeiten: Freitag 19.00-20.30   Sonntag  14.00-16.00

Mai/Juni 2024

Mai/Juni 2024

Kris Savić: Das Ende der klassischen Welt
Skulpturale Objekte

Anfang und Ende der Dinge werden dem Menschen immer ein Geheimnis bleiben. Er ist ebenso unfähig, das Nichts zu sehen, aus dem er stammt, wie die Unendlichkeit zu erkennen, die ihn verschlingen wird.“
Blaise Pascal (1623-1662)

Dieses Zitat scheint auf den ersten Blick sehr einfach und zeigt erst bei näherer Betrachtung seine Vielschichtigkeit. Es kommt meiner Vorstellung der Welt um uns herum und unserem Wissensstand im Allgemeinen dahingehend sehr nahe, dass wir eigentlich NICHTS wissen über die Welt da draußen.

Die Spezies Mensch hat zwar seit mehreren Jahrtausenden Mechanismen wie Mathematik, Physik, etc. für sich entwickelt, um die Welt um uns herum zu erklären, jedoch kann niemand mit Sicherheit sagen, ob dies überhaupt stimmt, dem „wahren Kern“ der Dinge, des Universums, und damit uns selber, nahekommt. Diese Mechanismen zeigen mir die Hilflosigkeit allem gegenüber und verdeutlichen damit die Allmacht der Natur und das Unwissen über den Ursprung und das Ende. Es geht mir um Demut und das ist das Hauptmotiv meiner Arbeiten.

Somit inspirieren mich nicht nur Details des täglichen Lebens sondern auch komplexe Vorgänge der Wissenschaften, wie z.B. die „Superstringtheorie“. Ich komme ursprünglich aus der Architektur, und habe mich schon immer mit der Kunst befasst und denke, dass diese Ausbildung in mir Muster abgespeichert hat, ohne dass ich diese konkret nennen könnte. In jedem Fall ist es die Faszination für Licht und Schatten, auch und gerade im Mikrobereich.

Allgemeine naturwissenschaftliche Themen und Fortschritte, neue Erkenntnisse in der Physik waren für mich schon immer faszinierend und beeinflussen bis heute mein tägliches Denken.

Und so ist es die „Superstringtheorie“, die mich immer wieder zu den Seilen zurückfinden läßt. Ich benutze Seile jeglicher Art in den meisten meiner Serien. Diesen Wiedererkennungswert habe ich nicht wissentlich erschaffen. Seile sind das Konzept meiner Gedankengänge und werden nicht willkürlich verwendet; sie stehen für die Elementarteilchen, für Ihre Bewegung im Raum, für Ihre Vibrationen, für den Raum selber, der ja bekanntlich nicht „leer“ ist, wie früher allgemein angenommen wurde.

Die erste Arbeit war wie eine Eingebung, als ich eine kleine Leinwand mit Baumwollseilen umspannte, die Seile fest versteifte und erst einmal nichts dachte. So lag die Arbeit, völlig farblos erst einmal 3 Jahre im Atelier bis ich sie mit Schwarz anmalte, etwas Anderes kam für mich nicht infrage. Nun dachte ich: „Jetzt hast Du es !“
Kris Savić

„Eine künstlerisch gelungen-poetische Desavouierung der Hermetik. Bindung, Verbundenheit, Verbindung, Zugebundenheit. Dialektik von Geschlossenheit und Offenheit. Setzung, Zersetzung, Einsetzung, Durchsetzung. Das Kompakte, Verdichtete, das Komprimierte, das sich Lockernde. Symmetrie und Antisymmetrie. Das Verborgene und das Gezeigte, Offenbarung und Entlarvung. Das Triviale und das Sublime. Schlichtweg eine geronnene Kulturgeschichte und Diskurskritik. Die Poesie der Differenz. Das Gestaltete als vermeintlich Naheliegendes, das sich dem Sinn- und Erklärungsbegehren komprimiert und gewitzt entzieht, offenbart uns gerade die Magie des nicht entschlüsselbaren Geheimnis von Welt und Existenz.“

(Autor und Bildender Künstler Robert Reschkowski/Düsseldorf über die Seilarbeiten von Kris Savić
im Allgemeinen und die Werkserie „Strange Matter“/“Seltsame Materie“ im Speziellen)

Eröffnung: Freitag 17.05.2024  19.00 Uhr

Laudatorin/Einführung:
Kunsthistorikerin Dr. Sara Tröster-Klemm/Leipzig
Ausstellungsdauer: 17.05.2024 – 16.06.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00

Sonntag, 16.6.24, 14.00-16.00 Uhr lädt der Künstler zu einer Finissage ein.
Die ersten fünf Besucher*innen erhalten ein Original Multiple (Zeichnung) als Geschenk.

 

Februar/März 2024

Februar/März 2024

Annemonika Strauß: Objekte

„Nach Jahren der autodidaktischen Beschäftigung mit Fotografie, Film, Malerei konzentriere ich mich seit 2005 auf Objektkunst.

Hierfür finde ich Objekte ( Puppen, Glasaugen, Totenköpfe, Pistolen, religiöse Materialien etc. ) auf Floh- und Antikmärkten, erstelle Objekte aus Ton, arbeite viel mit weißer Farbe und Häkeldeckchen und konserviere die Arbeiten zum Teil unter Glashauben.

Meine Themen sind EROS und THANATOS, Missbrauch in Patriarchat und Kirche, sowie die intrapsychische Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Welten.

Die Arbeit „ORPHAN“ zeigt „das Waisenkind“, im Hintergrund alte Glaskanülen mit langen Nadeln, die den unangenehmen Einfluss mit schlechten Leitsätzen von Schule/Kirche/Eltern/etc. sichtbar machen sollen. Das „geistig verwaiste“ Kind versucht wehrhaft zu sein und ist gerüstet, aber kampfunfähig! Die viel zu großen Schuhe auf Kugeln; die Pistole am Boxhandschuh; komplett wehrlos gegnüber den rigiden Einflüssen aus der Kindheit.

Die Arbeit „Heldin“ möchte als wertschätzender Hinweis für Mädchen und Frauen verstanden werden. Sie soll Mut machen, die vielen Schwierigkeiten im Leben gut zu überstehen und gut auf sich zu hören und auf sich selbst aufzupassen.
„Paradiesgärtlein“ stellt als zärtliches Pflänzchen die knospende Liebe dar ohne den Hinweis auf den Tod derselben ( der kleine Totenkopf ) zu vergessen.

Als langjährige Frauenärztin, 23 Jahre in eigener Praxis, habe ich die Seelennöte der Frauen und auch der Männer erfahren. Aus diesen Gründen habe ich mich zusätzlich fortgebildet, die Praxistätigkeit beendet und arbeite ich jetzt als Psychologische Beraterin in Hannovers Zooviertel.

Zeit für die Kunst bleibt.“

Annemonika Strauß

Eröffnung: Freitag  16. 2. 2024   19.00 Uhr
Einführung: Dr. Peter Struck

Ausstellungsdauer:
16.2.2024- 10.3.2024
Öffnungszeiten:
Freitag 19.00-20.30
Sonntag 14.00-16.00