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Kategorie: skulptur

Oktober/November 2023

Oktober/November 2023

Lea Raddatz: Usus

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Studiengang Experimentelle Gestaltung Hochschule Hannover.

Seit drei Jahren gibt es First Flush bei j3fm. Der kleinste Kunstraum Hannovers öffnet sich für junge Künstler*innen des Studiengangs Experimentelle Gestaltung. Dieses Jahr gestaltet die Wienerin Lea Radatz den Kunstraum.

Gerüche rufen Erinnerungen hervor. 400.000 Gerüche werden vom Menschen wahrgenommen, dabei werden nur 20% davon, hauptsächlich florale, als angenehm empfunden. Wir nutzen den Geruchssinn unterbewusst für die Partnerwahl und bei der Fortpflanzung spielt ein Duft, ähnlich dem der Maiglöckchen, eine wesentliche Rolle.

Die Arbeit USUS schafft einen Ort, an dem unterschiedliche Sinnesreize gleichzeitig und bewusst wahrgenommen werden können. Die begehbare Plastik besteht aus einem selbst gezüchteten Pilz eines fermentierten Teegetränks und ähnelt der Struktur eines menschlichen Organs. In ihr kann individuell über die detailreiche Oberfläche und den Lichteinfall der visuelle Sinn erfahren werden. Durch die integrierte Geruchskomposition werden der olfaktorische und durch eine externe Audiodatei der auditive Sinn angesprochen. Lea Radatz sucht bewusst die Zusammenhänge zwischen optischer Nähe zur Gebärmutter und einer sinnlichen Erinnerung an die Geburt.

Der Geruchssinn ist der einzige Sinn, der einen direkten Zugang zum Zentrum der Erinnerung und der Emotionen im Gehirn hat. Er ist der älteste Sinn, der schon im Mutterleib geprägt wird und ohne Filterung des Gehirns direkt im limbischen System aufgenommen wird. Ein weites und vor allem ein neues experimenteller Feld für die Kunst.

Lea Radatz absolvierte eine Ausbildung zur Schneiderin, bevor sie 2020 ihr Studium der Experimentellen Gestaltung an der Hochschule Hannover begann. Sehr bewusst setzt sie sich mit Normen, Einstellungen und gängigen Verhaltensweisen in der Gesellschaft auseinander. In ihren Untersuchungen spielen der Mensch und sein Verhältnis zur Natur eine wesentliche Rolle. In ihren letzten Arbeiten ließ sich eine verstärkte Konzentration durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Sinnen beobachten. Hauptsächlich findet sie Inspiration über den Sehsinn, den Tastsinn oder den Geruchssinn. Für Lea beeinflusst jedes angesprochene Sinnesorgan die Ästhetik und wertet so auch das Thema. Um bei den Rezipierenden gewünschte Emotionen hervorzurufen, greift sie auf eigene Erlebnisse zurück und stellt ihre Erfahrungen in Form von Plastiken, Gemälden, Zeichnungen oder Konzepten dar. Dabei entscheidet nicht der letzte Pinselstrich über die Vollständigkeit des Werkes, sondern die individuelle Reaktion auf das Werk.

Vernissage: Freitag 20.10.2023   19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.10.-12.11.2023
Öffnungszeiten: Sonntag   14.00-16.00   Freitag 19.00-20.30

August/September 2023

August/September 2023

Eisenplastik von Christoph Zdzuj

Christoph Zdzuj: Eisenplastiken, Assemblagen
„Fundstücke aus Eisen – hervorgeholt aus dem Zivilisationsschrott unserer Gesellschaft – sind die Grundlage der geschweißten oder geschmiedeten Assemblagen und abstrakten Konstruktionen des Plastikers Zdzuj. Es sind freie Konstrukte, Objekte einer fremden Dingwelt, die nur ihre eigene Realität repräsentieren. Sie bestechen durch eine stimmige, innere Spannung und Gewichtung der unterschiedlichen Formteile und Massen.“ (Rolf Blume)
Den künstlerischen und handwerklichen Umgang, auch den Umgang mit Feuer und Eisen, lernte Christoph Zdzuj bei dem 2016 verstorbenen Hannes Meinhard. „Nach dem Beginn meiner Arbeit bei Hannes Meinhard erfuhr ich die grundlegenden Kenntnisse zur Skulptur, ich bekam die entsprechenden Informationen in technischer und gestalterischer Form, um eigenständig Skulpturen zu entwickeln und kontinuierlich weiter zu entwickeln. In dieser Zeit war ich beruflich auf einem Schrottgelände tätig und bin es auch heute noch. Der gewaltige Fundus an vorgefertigten Formen regt ständig meine Motivation für das Finden und Erfinden von Skulpturen als Assimilierung an.“ (Christoph Zdzuj)
Christoph Zdzuj ist 1969 in Groß Stahlitz/Oppeln in Polen geboren. 1979 siedelt seine Familie nach Westdeutschland um. Christoph Zdzuj absolviert Ende der Achtziger Jahre eine Lehre als Metallfeinbearbeiter. Mitte der Neunziger Jahre lernt er den Eisenbildhauer Hannes Meinhard kennen und beginnt eine Mitarbeit in der Werkstatt Meinhards in Barsinghausen, später Bantorf bei Hannover. Seit 2001 beginnt Zdzuj mit eigenen künstlerischen Arbeiten und ist seit 2011 als freischaffender Bildhauer tätig.
Ausstellung vom 18.08. – 10.09. 2023
Vernissage: Freitag, 18.08.2023 , 19.00 Uhr – Einführung Rolf Blume
Am Samstag, den 2.9. um 17.00 erhält Christoph Zdzuj den Preis der j3fm-Vorstandsjury 2023
Öffnungszeiten: freitags 19.00 bis 20.30 Uhr, sonntags 14.00 bis 16.00 Uhr.

September/Oktober 2022

September/Oktober 2022

Kathrin Schwarz: Die Verwirrung des Richtigen

Grafik/Malerei/Skulptur

Was für erstaunliche Geschichten erzählt Kathrin Schwarz in ihren Bildern!
Genauer gesagt: Es sind Momentaufnahmen aus Geschichten, deren Fortgang und Vorgeschichte wir selbst erahnen.
Auf einem Hintergrund eines bewegten Meeres aus schwarzen Punkten stehen vertraute Formen –
Bäume, Häuser, Wolken. Doch dann kommt die Verwirrung: Wer sitzt da im Vogelnest? Warum stehen
diese Hasen an den Bäumen, was entspringt diesen Vögelköpfen dort?
So zeigt sich Kathrin Schwarz in ihren so sanft und freundlich erscheinenden Bildern als
Stifterin von Erstaunen, Verwirrung sogar.
Kathrin Schwarz hat in Greifswald und Halle Kunst studiert. Seit 2017 lebt und arbeitet sie in Hemmingen.

Vernissage: Freitag, 16.09.2022   um 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 16.09. – 16-10.2022
Öffnungszeiten:
freitags  19.00-20.30
sonntag 14.00-16.00

August/September 2019

August/September 2019

Eric Pina

Eric Pina: Der Andere

Einführung:  Prof. Dr. Andreas Schwengler

Pinas Œuvre kreist um die großen Fragen des mensch­li­chen Indi­vi­du­ums. Seine Inspiration zieht er aus einem breiten Spektrum verschiedenster kultureller Strömungen. Wenn Eric Pina Menschen beobachtet, dann bewegt er sich auf einem Feld der objektivierenden Wahrnehmung. Seine Figuren sind in Bewegung, sie sprechen mit Gesten zu uns und fordern uns zur Kommunikation heraus. Getragen wird jedes Porträt, auch in den Ansammlungen und Gruppierungen unterschiedlichster Typen, durch eine große Emotionalität, die sich auch in der Kleidung und ihrer Farbigkeit manifestiert. Eric Pina bewegt sich mit seinen Figuren in der Jetztzeit und macht Bilder von Menschen ohne sie dem voyeuristischen Blick freizugeben. Dass ihn dabei auch der Prozess des Zeichnens interessiert, also nicht nur das, was schon da ist, sondern ebenso das, was sich beim Zeichnen entwickelt, offenbart sich immer wieder in den abstrakten Verlaufsformationen, die der gegenständlichen Welt wie ein Mysterium gegenüberstehen.

Eric Pina ist in Thies in Senegal geboren. In den 90er Jahre begann er das Kunststudium an der „Ecole Nationale des Beaux-Arts“ in Dakar, Senegal und schloss seine Ausbildung an der „Ecole Supérieure d’Art de Mulhouse et de Haute-Alsace“ in Frankreich Diplôme National Supérieur d’Expressions Plastiques ab.

Er wurde 2009 wurde er in Hannover mit einer Gemeinschaftsausstellung zum ersten Mal bekannt. Es folgten 2012 und 2013 Einzelausstellungen im Stadtteilzentrum Nordstadt Bürgerschule und bei j3fm.
Eric Pina ist darüber hinaus international in Einzel- und Kollektivausstellungen in der Schweiz, in Kanada, Belgien und Frankreich vertreten.

Für seine künstlerische Begabung verleiht die Vorstandsjury Eric Pina am Samstag, den 31.8. um 17.30 Uhr den j3fm Kunstpreis.

Am Zinnoberwochenende ist die Ausstellung von 11.00 bis  19.00 Uhr geöffnet.
Sonst gelten die üblichen Öffnungszeiten:
Freitags 19.00-20.30
Sonntags 14.00-16.00

Mehr zum Künstler unter http://ericpina.com/deutsch.html

Mai/Juni 2019

Mai/Juni 2019


Foto: Ali Altschaffel

 

Mobile Skulpturen.
Daniel Folwatschni und Hans Kreis.

Ausstellung bei j3fm mit mobiler Aktion
in der Innenstadt von Hannover.

Der Braunschweiger Künstler Daniel Folwatschni ist Maler, Konstrukteur und Monteur. Seit den 80er Jahren baut er neben seinem malerischen Werk an kinetischen Objekten, Kleinplastiken und mobilen Skulpturen, die er zum Teil selbst bewegt – mal liegend, mal stehend, schwimmend, versteckt oder aber auch sichtbar. Diese großen Objekte sind aus Stahl, kombiniert mit Fundstücken aus Eisen, kontrastiert mit natürlichen Materialien wie Wachs, Stoff, Pergament, Holz und Gummi. In ihrer wuchtigen, aber technisch versierten Konstruktion gleichen sie prähistorischen Fahrzeugen, mobilen Maschinenwesen, die die amorphe Natur kristallisieren.
Folwatschni zeigt, dass uns die Maschine nicht von der Natur getrennt hat, sondern mit ihm erleben und entdecken wir eine neue, eine ungeahnte Natur. Diese Konstruktionen hinterfragen die Zweckmäßigkeit der Maschine und eröffnen eine Dimension, Material umgewertet und experimentell zu erfahren.

In Zusammenarbeit mit dem Goldschmied Hans Kreis entstand in Veltheim am Elm eine erste naturalistische Figuration aus Stahl, die lebensgroße Skulptur eines Pferdes. Mit einer Räder-Plattform unter den eisernen Hufen wird dieses Ross mobil. Wie ein riesengroßes Spielzeug wird es mit der Hand gezogen und erinnert dabei mit seinen glänzenden Metallplatten, die das zum Teil mit Stroh gestopfte Pferdeskelett aus rauen Metallstreben ummanteln, an einen archaischen Körper, an ungebändigte Kraft, an Proportion, Dynamik und vollkommene Balance.
In den bewegten Aktionen, die Daniel Folwatschni und Hans Kreis über Land gemacht haben, wird sichtbar, dass die gestaltete Natur eine Ruhe der Natur ist, eine, die trotz ungeheure Spannungen eine gleichmäßige Rotation in sich birgt.
Dass dies auch in den urbanen Räumen einer Großstadt funktioniert, das macht die mobile Aktion am Freitag, den 17. Mai unmittelbar vor der Eröffnung im Kunstraum j3fm deutlich.

Sie alle sind eingeladen mitzugehen, zu schauen und zu erleben.
Start ist um 17.30 Uhr am Waterlooplatz, Ecke Am Schützenplatz. Wer sich erst später mit anschließen möchte, folge der Route vorbei am Leineschloss, Karmarschstraße, Kröpcke, Ernst August Platz, Bahnunterführung/ListerMeile, unter der Raschplatzhochstraße hindurch weiter auf der Lister Meile bis zur Celler Straße/Jakobistraße und gegen 19 Uhr zur Endstation Kunstraum j3fm/Kollenrodtstraße 58b.

Daniel Folwatschni ist 1961 in Braunschweig geboren und in Wolfsburg aufgewachsen. In den 80er Jahren studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Freie Kunst und engagierte sich in der Künstlergemeinschaft der Galerie KK in Braunschweig. Daniel Folwatschni lebt und arbeitet in Braunschweig und ist seit 1983 mit zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie mit Aktionen in Berlin, Dresden, Köln, Hannover und im Braunschweiger Raum vertreten.
Der Goldschmied Hans Kreis ist Künstler und Metallgestalter. Er arbeitet seit 1985 in seinem Atelier auf dem Rittergut in Luklum.

Vernissage: Freitag,  17.5.2019   , 19.00 Uhr
Beginn der Aktion: 17.30
Ausstellung: 17.5.2019 bis 16.6.2019
Öffnungszeiten: freitags 19.00 bis 20.30 Uhr, sonntags 14.00 bis 16.00 Uhr