Sofia Baronner: happycow
In der Reihe First Flush, der Kooperation zwischen dem Studiengang Experimentelle Gestaltung an der Hochschule Hannover und dem Kunstraum j3fm, präsentiert dieses Jahr die Studentin Sofia Baronner ihre Arbeiten.
Irritierende Erscheinungen sind Teil der künstlerischen Ideenfindung von Sofia Baronner. In ihrer Installation happycow nähert sie sich aus verschiedenen Perspektiven der industriell geprägten Landwirtschaft, in deren Mitte – zumindest im Milchland Niedersachsen – in der Werbung gerne Bilder von der glücklichen Kuh gezeichnet werden. Doch warum sollten die Schwarzbunte oder die Rotbunte, das braune Fleckvieh glücklich sein?
Sofia Baronners Installation ist ein ironisches Aufbegehren gegen Sphären kultureller Normen, die tief eintaucht in Gedanken darüber, wie eine industrialisierte Natur überhaupt noch intakt sein kann. Die junge Künstlerin greift in ihren Skulpturen, grafischen Arbeiten und in einer Animation die oberflächlichen Eindrücke einer Moderne auf, die nicht mehr objektiv, sondern nur noch als gefühlte Temperatur wahrgenommen werden kann, als eine Diskrepanz zwischen Schein und Sein. Welche Bedeutung hat dieses im Kanon der gesellschaftlichen Entwicklung des Menschen wichtige Nutztier denn heute noch für uns? Ohne eine politische Verquickung heraufzubeschwören, wie wir sie noch durch Klaus Staeck in seinem Plakat “Carstens reitet für Deutschland“ kennen, formt Sofia Baronner aus der Kuh eine oppositionelle Schönheit und wir sind angehalten hinzusehen auf die Mächtigkeit und Verletztheit dieses Tieres sowie die Aneignungen und Enteignungen von Körperlichkeiten durch den Menschen.
Sofia Baronner ist 1997 in Hannover geboren und studiert an der Hochschule Hannover Experimentelle Gestaltung. Zusammen mit Josephine Altmeyer gründete Sofia Baronner während des Studiums den Projektraum TANKE e.V.
Vernissage: Freitag, 15.10.2021 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.10.- 14.11.2021
Öffnungszeiten: Sonntag 14.00-16.00 Freitag 19.00-20.30
Bitte beachten Sie, dass für den Besuch den Ausstellungsraumes die 3-G-Regeln gelten:
geimpft, genesen oder getestet